My Fair Lady

My Fair Lady

  • Genre Musical
  • Bühne Schauspielbühne
  • Premiere10. September 1999
  • Vorstellungsdauer3:15 hod.
  • Anzahl der Wiederaufführungen340
  • Derniére18. Januar 2022

Musical

Das berühmte amerikanische Musical, das nach den Motiven des bekannten Theaterstücks Pygmalion von G.B. Shaw entstand. Der heute bereits klassische Musicaltitel, der seine Uraufführung auf Broadway im Jahre 1956 hatte (ein Jahr vor dem berühmten Musical West Side Story von Bernstein, das seit Jahren im Repertoire des Stadttheaters Brno ist) erzählt die bekannte Geschichte von der Blumenverkäuferin Eliza Doolittle, die sich in eine selbstbewusste junge Dame verwandelt...

Der Umstand, dass Eliza und ihr Vater, der Müllkutscher Alfred Doolittle, im Original den englischen Dialekt ,,Cockney“ sprechen, inspirierte den Autor der Überarbeitung und Regisseur Stanislav Moša dazu, das Stück in das Brünner Milieu zu situieren und die örtliche Brünner Mundart „Hantec“ zu verwenden. So entstand My Fair Lady mit dem Attribut „aus dem Gemüsemarkt,“ weil die Gestalt der Eliza von der ursprünglichen Londoner Markthalle Covent Garden auf den Brünner Gemüsemarkt versetzt wurde. Es handelt sich doch nicht nur um eine Sprachinnovation, sondern auch um die Verschiebung in örtliche Realien. Dank der witzigen Überarbeitung und der hervorragenden Hauptdarsteller (mit mehreren ThaliaPreisträgerinnen an der Spitze) verspricht die Inszenierung, die von einem aus acht Mitgliedern bestehenden live spielenden Orchester unter der Leitung von Karel Cón begleitet wird, zu einem besonderen Zuschauererlebnis zu werden.

Autor

  • Alan J. Lerner
  • Frederick Loewe

Übersetzung

Dramaturg

Bühne

  • Milivoj Husák j.h.

Dirigent

Choreographie

  • Vladimír Kloubek j.h.

Musikarrangement

  • Karel Cón

Fachzusammenarbeit

  • Prof. PhDr. Marie Krčmová, CSc.

Jindřich Hradský

Jan Špička

Paní Hrušková

Paní Hradská

Kuba

Šebelová

Paní Škodová

Číšník

Company

Schauspielerin Líza Ďulínková befreite sich vom Brünner Dialekt

Zdeněk Hejduk 1. Februar 2010 zdroj Kolínský deník

Kolín – Viele Wörter im Brünner Dialekt, sog. Hantec, waren am Freitagabend aus der Bühne des Stadttheaters  Kolín zu hören, wo das Ensemble des Stadttheaters Brno seine eigene Bearbeitung des weltberühmten Romans Pygmalion von G.B. Show aufführte. Das Musical My Fair Lady wurde in der Welt schon mehrmals unterschiedlich bearbeitet; Brünner Regisseur Stanislav Moša nutzte den berühmten Brünner Dialekt aus und zum Titel ergänzte er den Vermerk (ze Zelňáku – d.h. aus Platz Zelňák in Brno). Seine Protagonistin verkauft so ihre Blumen unter der Burg Špilberk am Platz Zelňák, statt Lisa Doolittle heißt sie Ďulínková und in die große Welt wird sie nicht vom Professor Higgins, sondern von Jindřich Hradský eingeführt.


Dieses Stück mit vielen Tanzszenen und Liedern, welche fast alle aus vielen Silvestervorstellungen und Fernsehrevuesendungen kennen, und mit der live spielenden Gruppe im Orchestergraben wurde zu einem großen schauspielerischen Konzert von Jitka Čvančarová, ihr Partner wurde von Martin Havelka dargestellt, der einst im Prager Musical Hair strahlte.


Schon während der Pause dieser mehr als drei Stunden dauernden Vorstellung konnte man über das vorzeitige Jahreserlebnis sprechen. Der bis zur letzten Stelle volle Zuschauerraum platzte vor Lachen, klatschte nach jeder Gesang-Tanznummer und am Schluss applaudierte er längst. Die Hauptdarstellerin bekam dann einen Rosenstrauß von ihrem gegenwärtigen Lebenspartner, der die Inszenierung aus der Direktorenloge folgte. 
                                                                        

Lady aus dem Gemüsemarkt wird ein Hit

Libuše Zbořilová 14. September 1999 zdroj Rovnost

…Stanislav Moša hat sich bereits zu unseren führenden Musicalregisseuren gesellt und bestätigt dies in Lady wieder mit dem richtigen Fingerspitzengefühl sowie mit einem perfekten Anleiten der Schauspieler (Doppel- und Dreifachbesetzung) zu einer genauen ausgewogenen Darstellung des Charakters der Gestalt einschließlich ihrer Verwandlung, zu einem nahtlosen Übergang zwischen den einzelnen Auftritten, in denen gesprochen, gesungen oder getanzt wird. Er entdeckte überraschende Szenen (Ausnutzen der Spiegel im Tanzsaal) und setzt in der Regel die Bühnenbeleuchtung originell ein. (Malerische Schönheit des Gemüsemarkts usw.) Auch bei der Rollenbesetzung kann er glücklich wählen: Karel Jánský (Prof. Hradský) verdeckt nicht sein verborgenes Temperament eines trockenen Wissenschaftlers mit einem guten Herzen und spielt seine Rolle mit Bravour und Leichtigkeit. Der Oberst Špička in der Darbietung von Jiří Tomek hat die Größe eines verständnisvollen Menschen, dem das Soldatendasein nicht den Sinn für Humor genommen hat, sondern im Gegenteil hilft, über manches hinwegzukommen. Tomeks feine Komik sekundiert geschickt Janskýs gespielte Rauheit. Líza Ďulínková hat in der Darbietung von Markéta Sedláčková zwar einen ein Wenig übertriebenen Anfang, die allmähliche Kultivierung führt jedoch zu der Position einer ausgeglichenen Figur mit einem traurigen Wissen, in der Markéta Sedláčková ihre bisherigen Erfahrungen zugute kommen. Ihrem Vater, Alfréd Ďulínek, wurden genaue Charakterzüge und auch die schönsten Lieder des Musicals in die Wiege gelegt, was Zdeněk Junák restlos in der urig sympathischen Kreation ausnutzte.

Mošas Zug mit My Fair Lady gelang hervorragend

Simona Polcarová 13. September 1999 zdroj Jihomoravský den

Sehr gut ging der mutige Entschluss des Regisseurs Stanislav Moša aus, das berühmte Musical My Fair Lady zu überarbeiten und in das Brünner Milieu zu situieren…

…Eliza Doolittle verwandelte sich in Líza Ďulínková, deren nachlässige Umgangssprache die Brünner Mundart „Hantec“ ist. Ihre unerträgliche Ausdrucksweise auf dem Gemüsemarkt trifft das Ohr des Professors Jindřich Hradský, der als erfolgreicher Phonetiker auf den Gedanken kommt, aus dem Mädchen innerhalb eines halben Jahres eine Herzogin zu machen. Das bekannte Motiv bekommt in der neuen Version eine unheimliche Kraft und verbindet sich auf eine ganz natürliche Weise mit dem fast vierzig Jahre alten Stoff zu einer untrennbaren Einheit. Die Umgangssprache der Brünner erwies sich für die tschechische Vorstellung als wirkliches Äquivalent für das schlecht artikulierte Englisch und wurde überdies vom heimischen Publikum sehr dankbar aufgenommen. Die gelungene Überarbeitung (in der fachlichen Zusammenarbeit mit Marie Krčmová) ist umso mehr zu würdigen, als sie nicht nur die gesprochenen Teile, sondern auch die berühmten Lieder betrifft.

…Mošas Regie strahlt Unmittelbarkeit und Leichtigkeit aus, die mit der Meisterhaftigkeit der Tanznummern in der Choreografie von Vladimír Kloubek verbunden ist. Der Regisseur leitet seine Schauspieler feinfühlig und lässt souverän jede Situation breit ausspielen, aus der man Humor oder weiche Rührung herausholen kann. Seine Gewandtheit kommt besonders deutlich in der Szene zum Ausdruck, wo sich die Brünner gesellschaftliche Oberschicht knapp vor dem Pferderennen mit der noch nicht ganz vorbereiteten Líza an einen Tisch setzt. Peinliche Augenblicke der Stille, der Unsicherheit und der Bemühung, zu Lízas Ungeschliffenheit einen Faden zu finden, tragen das Gepräge eines echten gesellschaftlichen Fauxpas, den vielleicht jeder von uns einmal erlebt hat. Kloubek inszeniert wiederum geschickt den plumpen Tanz der Markthändler sowie den urigen Papa Ďulínek mit seinen Kumpanen und stellt ihn in einen wundervoll Kontrast zu der bereits vornehmen Anmut der Líza, die in der tiefen Nacht bei dem Lied „Ich möchte tanzen nur“ harmonisch zwischen den Spiegelwänden gleitet.

…Der Qualität Inszenierung drücken nicht zuletzt die einmaligen Schauspieler den Stempel auf…“ Das Ensemble ist soweit gereift, dass es auf der Bühne weder ein schwaches Glied gibt, noch irgendwo Reibungen auftreten. Petra Jungmanová erfährt als Líza eine erstaunliche Verwandlung von einer schmuddeligen schrillen Göre in eine selbstbewusste Dame und ihre Metamorphose schafft sie genauso gut beim Singen wie beim Tanzen, ohne auch nur einmal außer Atem zu kommen. Martin Havelka tritt mit Erfolg in der Rolle eines dünkelhaften, gesetzten, alten Junggesellen auf, Zdena Herfortová fehlt es als seiner Mama nicht an der nötigen Ungezwungenheit und am erforderlichen Scharm, der Part des Vaters Ďulínek wird auch aus der Sicht des Gesangs von Zdeněk Junák mit Bravour gespielt und in einem ähnlichen Ton könnte man bis ins Unendliche fortfahren...

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