Die lustige Witwe

Die lustige Witwe

  • Genre
  • Bühne Musikbűhne
  • Premiere6. November 2004
  • Vorstellungsdauer2:50 hod.
  • Anzahl der Wiederaufführungen19
  • Derniére30. Juni 2006

klassische Operette

Zu den meistgespielten klassischen Operetten der Welt gehört ohne jeden Zweifel Die lustige Witwe von Franz Lehár, die zugleich ein Juwel dieses Genres ist. Ihre Uraufführung fand im Jahre 1905 statt und war eine Sensation, wie sie Wien lange Zeit vorher und lange Zeit danach nicht erlebt hat. Früh verbreitete sie sich in die ganze Welt und bis heute verlor sie nichts an ihrer Anmut. Der führende Vertreter der silbernen Ära der Wiener Operette Franz Lehár wurde von einem Motiv der damaligen Gegenwart inspiriert. Auch wenn Franz Lehár wegen seiner späteren Operetten, denen er das traditionelle Happyend nahm, den Spitznamen „Operettengenie in Moll“ bekam, ließ er in Der lustigen Witwe nicht nur die lustigen Walzer- und Cancanrhythmen voll zu klingen, sondern er beließ ihr auch noch das traditionelle Happyend. Viele ihrer Melodien, wie die Lieder über Maxim oder Vilja, wurden ausgesprochen zu Evergreens der Operettenwelt. Nicht nur ihnen, auch dem gut geschriebenen Libretto ist es zu verdanken, dass Die lustige Witwe die Zuschauer auf der ganzen Welt erfreut, und dass sich nicht einmal weltberühmte Opernhäuser um ihre Aufführung drücken. Die Qualitätssicherung der Brünner Inszenierung ist das internationale Inszenierungsteam – deutscher Regisseur Pavel Fieber, welcher sich den Zuschauern des Stadttheaters Brno mit dem Musical Cabaret vorstellte.

 

Autor

  • Franz Lehár

Regie

Übersetzung

Dramaturg

  • Monika Bártová

Bühne

  • Susanne Thaler

Musikeinstudierung

Dirigent

Chorleiter

  • Jana Hrušková

Choreographie

Valencienne

Hrabě Danilo Danilowitsch

Hana Glawari

Vicomte Cascada

Kromow, velvyslanec

Olga, jeho žena

Sylviane, jeho žena

Pritschitsch, plukovník

Něguš, komorník

Sluha

PAVEL FIEBER STAUBTE „DIE LUSTIGE WITWE“ AB,...

Artur H. Maute 8. März 2004 zdroj Onpra

PAVEL FIEBER STAUBTE „DIE LUSTIGE WITWE“ AB, ER LIEß JEDOCH DIE URSPRÜNGLICHE PATINA DER OPER „DIE LUSTIGE WITWE“ DES STADTTHEATERS BRNO UNVERÄNDERT

„Die Statue, die den Witterungsbedingungen ausgesetzt ist, bekommt dank den chemischen oder korrosiven Einflüssen eine einzigartige, oft sehr attraktive Oberfläche.“ Das können wir mindestens in der Enzyklopädie Wikipedia lesen. Die Operetten sind solche Statuen, denn sie durch korrosive, ganze Jahrzehnte dauernde Einflüsse eine Veredelungspatina bekamen, aber wie die Jahre vergingen, wurden sie in die Ecke weggelegt und vom Staub bedeckt. Der, wem es gelingt, diesen Schmutz aus dem Werk vorsichtig abzuwischen, kann in vielen Fällen eine wunderschön erhaltene Oberfläche teilweise enthüllen. Aber wer versucht, mit dem Staub auch die Patina gewaltsam abzuwischen, kann das Kunstwerk so beschädigen, dass der entstandene Schaden nicht mehr beseitigt werden kann. Nur seltenen gegenwärtigen Restauratoren gelingt es, die Qualität der Operette in der richtigen Richtung vorzuschieben.

In Brno gelang es zweifellos dank dem Regisseur Pavel Fieber und die sehr berühmte Operette von Franz Lehár „Die lustige Witwe“ erblickte wieder und ohne Schaden das Licht der Welt. Die Fiebers Bearbeitung, die Rollen und die Handlung wurden ernst genommen und so entstand die Inszenierung, die zweifellos die glaubwürdig wirkenden Gestalten an die Szene bringt. Diese stellen den Gipfel der Schauspielkunst und nicht nur gewisse singende Karikaturen dar, die in den heutigen Tagen oft in der Mode stehen und die auf den Ruinen der beliebten Operette der Vergangenheit komponiert sind.

Zu Hilfe kommen auch die – abgesehen von den ziemlich unglücklich angezogenen Tänzerinnen – gelungenen, von Andrea Kučerová vorgeschlagenen Kostüme, die helfen bei, den wiederbelebten Zauber der Operette an die Zuschauer zu bringen. Auf der Bühne dominiert eine gigantische Krinoline, die oben in ein knappes Leibchen überkommt. Diese riesige Kleidung, die im ersten Akt über der Bühne wie ein grotesker Baldachin schwebet, erfüllt in den anderen Akten, offen oder im geheimen, eine ganze Reihe von Rollen, die eher einen dekorativen Charakter haben. Zum Beispiel im zweiten Akt verwundern wir uns, dass die riesige Kleidung, die die Rolle einer Zelt erfüllt, gleichzeitig nicht wie ein Lusthäuschen für das Liebpaar benutzt ist. Statt dessen Rosillon und Valencienne gehen durch und aus den unklaren Gründen im Bühnenhintergrund verschwinden. Beide Seiten der Bühne sind von den angedeuteten Gemälden dekoriert, die, was ihr Genre betrifft, vielleicht zu einer kuriosen Mischung von Expressionismus, Belle Époque oder Dada nahekommen, und die einen wunderbaren, fast surrealistischen Gegensatz zu der erwähnten Krinoline bilden.

Unter der Leitung von Caspar Richter führt das Orchester des Stadttheaters Brno die unsterblichen Melodien in einer hinreißenden Weise vor. Insbesondere erfolgreich ist Richter in der Erhaltung des akustischen Gleichgewichts zwischen den Sängern auf der Bühne und den lauten Tonen, die aus dem Orchestergraben zu hören sind. Zum Abschluss ist festzustellen, dass der erste Schritt des Stadttheaters Brno vom Schauspiel und Musical zur Operette uns erhoffen lässt, dass wir andere interessante Inszenierungen dieses Genres sehen werden. Für Stanislav Moša halten wir den Daumen, damit er uns weitere Abendteuer aus diesem Zauberland vorstellen kann.

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