Komödie über den Weg vom Gipfel herunter bis zum Boden und dann weiter
Bohumil Plánovský, Leiter der Gruppe für Biochemie und Molekularbiologie beim Institut für organische Chemie und Biochemie der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik erreichte das größte Ziel – es gelang ihm, das Entstehungsmechanismus einer neuen Gattung, also die Substanz selbst der Evolution zu entdecken. Bei dieser Gelegenheit bekommt sein alter Freund Adam Šmíd eine Idee: er wird das von Plánovský entdeckte Genom aus seiner eigenen Sicht, aus der Sicht des mathematischen Linguisten analysieren. Wird das Genom nur wie eine Sequenz von zwanzig Buchstaben verstanden, mit denen die einzelnen Aminosäuren verschlüsselt sind, kann es sei, dass im Genom eine Nachricht von den Wesen, die uns schufen, versteckt ist? Natürlich, wenn wir geschaffen waren.
Diese ist die Ausgangssituation der neuen Komödie von René Levínský, deren Premiere im November 2016 im Nationaltheater Prag aufgeführt wurde. Im Stadttheater Brno wird doch das Stück in einer bearbeiteten Version und in der Regie von Hana Burešová vorgestellt sein: es spielt in den Wissenschaftsinstitutionen sowie Kneipen in Brno ab und sein großes Finale findet im Park unter der Festung Spielberg statt.
Die Fragen, die das neue Theaterstück von René Levínský vor uns stellt, sind im Grunde genommen ziemlich alt: können (und dürfen) wir das menschliche Genom modifizieren und „einen neuen, besseren Menschen“ schaffen? Wer ist auserwählt um die Menschheit zum neuen Weg aufzufordern? Das Stück über die Welt der Wissenschaft und Pseudowissenschaft, über den Verein Sisyfos, über den Weg vom Gipfel herunter bis zum Boden und dann weiter entstand in stiller Achtung vor dem außerordentlichen Lebensweg von Ilja Rips.