Galakonzert von Operetten und Baletten
Bratschenkönig, Dirigent und vor allem ein genialer Komponist – das ist Gebürtiger aus Tábor Oskar Nedbal (1874-1930). Schüler von Antonin Dvorak, Mitschüler von Josef Suk. Er absolvierte das Prager Konservatorium und wurde zum Gründer und zu einer leitenden Persönlichkeit des Böhmischen Streichquartetts, mit dem er eine Reihe von Reisen durch die ganze Welt absolvierte. Im Jahre 1902 erreichte er seinen ersten Komponistenerfolg – die Erstaufführung seiner Balettpantomime Der Faule Hans fand im Prager Nationaltheater statt und ein Jahr später wurde sie vom Komponisten Gustav Mahler in der Wiener Hofoper mit Erfolg inszeniert. Gerade Wien wurde später für lange Zeit zur Wirkungsstätte von Nedbal, und aus diesem Grund wird er selbst unter die Vertreter des sog. Silberen Zeitalters der Wiener Operette, Franz Lehar oder Emmerich Kalaman zur Seite, gestellt.
Die Komponistentätigkeit von Nedbal kann in drei Epochen geteilt werden. Während in der ersten vor allem die Intim- und Kammerstücke dominieren, die zweite von diesen steht im Zeichen von Balett und in der dritten herrscht eindeutig die Operette. Von den bekanntesten Baletten von Nedbal, die – sowie seine Operetten – immer auf die Weltbühnen zurückkehren, müssen wir neben dem Titel Der faule Hans auch Von Märchen zu Märchen, Prinzessin Hyazinthe oder Andersen erinnern. Seinen Operettenstücken dominiert eindeutig Polenblut. Seine Melodien wie z.B Ihr seid ein Kavalir und paßt gar nicht zu mir, wurden zu Schlager. Wie Polenblut ist auch DieWinzerbraut von Nedbal bekannt. Jedoch nur wenige wissen, dass seine erste Operette Die keusche Barbara war und dass in seinem Werk auch solche Stücke zu finden sind, wie die Titel Die schöne Saskia, Eriwan oder Donna Gloria. Gerade diese bekannten und auch unbekannten Balette und Operetten sollten am Konzert Ehre an Oskar Nedbal erinnert werden, das versucht, grosse Persönlichkeit dieses genialen Komponisten zu huldigen, welcher am Heiligenabend 1930 mit einem Sprung aus dem Fenster im Theater von Zagreb sein Leben freiwillig beendete. Die Teilnahme am Konzert, das von den Filmbeiträgen von Dalibor Cernak begleitet wird, sagten führende tschechische Interpreten zu.