FIRST DATE

FIRST DATE

  • Genre Musical
  • Bühne Schauspielbühne
  • Premiere9. Oktober 2021
  • Vorstellungsdauer1:55 hod.
  • Anzahl der Wiederaufführungen65
  • Preis 620 - 660 Kč

Musicalkomödie über die Krise der zwischenmenschlichen Beziehungen, europäische Premiere

Was alles kann bei einem Blind Date passieren? Worüber soll man sich unterhalten? Über die Arbeit, über frühere Partner, über die eigenen Ängste und Enttäuschungen? Ist es nicht zum Verrücktwerden – da soll man darüber nachdenken, ob der andere gut genug für einen ist und ob man selbst gut genug für den anderen ist, und nebenbei soll man noch versuchen, locker miteinander zu plaudern? Vor allem jedoch – wer bezahlt am Ende die Rechnung?

Die reizvolle und zärtliche Musicalkomödie dreier junger amerikanischer Autoren wurde vor sieben Jahren mit großem Erfolg am Broadway gespielt und hat anschließend auch die Bühnen in Tokio, Buenos Aires oder Melbourne erobert. Neben den eingängigen und melodischen Songs steht hinter dem Erfolg dieses einfallsreichen Kammermusicals sicher auch seine originelle Form. Vor dem ersten Date des liebenswürdig schüchternen Managers Aaron und der in anziehender Weise raubeinigen Casey sind hier nämlich alle „Stimmen im Kopf“ zu hören, welche die beiden nach Liebe suchenden Protagonisten zu ihrer ersten Begegnung mitbringen. Seien es die Sprüche von Caseys Schwester über die tickende biologische Uhr und Caseys schlechten Geschmack, was Männer angeht, oder die Stimme von Aaron Exfreundin Allison, die für ihn ein anhaltendes partnerschaftliches Trauma darstellt. Dazu kommt dann noch der wütende Reggie, Caseys schwuler Freund, der sich anbietet, sie telefonisch von einem misslungenen Date zu „befreien“, oder etwa Aarons jüdische Familie, die in seiner Fantasie angelaufen kommt, um ihn vor der Annäherung an eine Frau anderen Glaubens zu warnen. Es sind also alle Voraussetzungen für ein intelligentes und witziges Bühnenspektakel gegeben, welches – auch wenn es anfangs nicht danach aussieht – am Ende bestätigen wird, dass Gegensätze einander wirklich anziehen …

Die Regie bei dieser romantischen Komödie von unterhaltsamer Noblesse, die wir als europäische Premiere auf die Bühne bringen, führte der Direktor unseres Theaters Stanislav Moša.

Bitte beachten Sie: Bei der Aufführung werden Tabakwaren verwendet.

In den öffentlichen Bereichen des Stadttheaters Brünn ist das Rauchen selbstverständlich verboten. Wenn Tabakwaren auf der Bühne im Rahmen einer vorgeschriebenen schauspielerischen Veranstaltung verwendet werden, handelt es sich um ein Kunstwerk, das den Schutz der Unverletzlichkeit nach dem Urheberrechtsgesetz genießt. Eine Zigarette gilt also als Requisite. Die Verwendung von Zigaretten, auch von elektronischen Zigaretten, in bereits aufgeführten Darbietungen wird als künstlerische Wirkung angesehen, die noch durch kein anderes Mittel ersetzt werden kann. Es geht nicht um das Rauchen von Zigaretten oder anderen Tabakerzeugnissen, sondern um die künstlerische Darstellung dieser Tätigkeit.

Autor

  • Alan Zachary
  • Michael Weiner
  • Austin Winsberg

Regieassistent

Übersetzung

Dramaturg

Dirigent

Choreographie

Umělecký záznam a střih představení

  • Dalibor Černák

Asistent hudebního nastudování

  • Josef Javora

Bearbeitung

  • Stanislav Moša

Projektion

  • Petr Hloušek

Licht

  • David Kachlíř

Poster

  • Tino Kratochvil, Petr Hloušek

Příprava klavírního výtahu

  • Dan Kalousek

Produktion

  • Zdeněk Helbich

Dirigent nahrávky

  • Dan Kalousek, Josef Javora

Muž 1/ Židovský sbor/ Gabe/ Youtube/ Hezounek

Žena 1/ Babička Ida/ Lauren/ Facebook/ Žena s megafonem 2/ Aaronova matka

Muž 2/ Reggie/ Aaronův budoucí syn/ Instagram/ Rocker

Žena 2/ Židovský sbor/ Allison/ Google/ Žena s megafonem 1

Muž 3/ Číšník/ Caseyin křesťanský otec/ Twitter/ Přátelský terapeut

Musical First Date: dieses Rendezvous hat Pep!

Luboš Mareček 11. Oktober 2021 zdroj www.mestohudby.cz

Als Neuheit hat das Stadttheater Brno die Musikinszenierung First Date im Programm. Was alles beim ersten Blind Date passieren kann, das erfahren Sie in dieser flotten Musicalkomödie, die ihre Premiere vor sieben Jahren am Broadway feierte. Die Brünner Aufführung als europäische Premiere unter der Regie von Stanislav Moša bringt witziges, tempogeladenes und musikalisch ansprechendes Vollbluttheater auf die Bühne.

First Date ist ein raffiniert konstruiertes Kammermusical für sieben Schauspieler, aber nahezu drei Dutzend dramatische Figuren (oder eher Figürchen). In das erste Stelldichein des schüchternen Managers Aaron und der resoluten, nicht auf den Mund gefallenen Casey reden nämlich die verschiedenste „Stimmen im Kopf“ hinein – Freunde, frühere Partner oder Verwandte. Und gerade diese spezielle und erfinderische Form des Musicals mit nur kleiner Besetzung, aber großem Theaterpotential macht das Stück für die Zuschauer zu einer sehr anziehenden Delikatesse. Das unablässige Gelächter aus den Publikumsrängen und Applaus bei offener Bühne mögen als Beleg für meine Behauptung genügen.

Die Musik und die Songtexte sind das Werk von Zachary und Weiner, die sich schon auf dem College in Los Angeles angefreundet hatten und auf deren Konto mehrere Musicalproduktionen für Disney gehen, die aber auch schon Songs für verschiedene Fernsehsender komponiert haben. Autor der gesprochenen Teile des Musicals ist der Serienszenarist und -produzent Winsberg. Die Autoren haben in dieses Stück die Erfahrungen und Peinlichkeiten aus ihrem eigenen Liebesleben projiziert. Das Musical First Date entstand bereits lange vor seiner ersten Aufführung und diente den drei genannten Herren zunächst eher als eine Art Psychotherapie. Die Weltpremiere fand 2012 in Seattle statt, im folgenden Jahr wurde First Date am Broadway gespielt und später unter anderem auch in Tokio oder Melbourne. Die Londoner Premiere des Musicals war für Oktober 2020 angesetzt, wurde jedoch wegen der weltweiten Covid-19-Pandemie nur als Livestream übertragen.

Die Premiere am Stadttheater Brno ist damit gleichzeitig die erste „Offline“-Aufführung des Musicals in Europa. Und mit dem prompten dramaturgischen Import aktueller Neuheiten des Musiktheaters hat sich die Bühne in der Lidická ja schon seit Jahren einen Namen gemacht. Mošas zweistündige Inszenierung ohne Pause hat Schwung und Pep, auf der kleinen Schauspielbühne kommt sie ohne bombastische Effekte, ohne monströse, donnernde Beschallung aus und bleibt dennoch ein vollwertiges Musical mit gelungenem Einsatz der Schauspieler, witzigen Songs und einfallsreicher Musik. Die Autoren charakterisieren oder materialisieren jede der Situationen in dem ganz gewöhnlichen Café durch ein anderes Musikgenre, ziehen die Musikstile, aber auch die unterschiedlichsten Klischees durch den Kakao. In den siebzehn Musiknummern erklingen somit Rock, Pop, Poprock, Jazz oder eine Rapeinlage, aber etwa in der überaus gelungenen Chornummer Diese Frau wirklich nicht! auch jüdische Klezmermusik. Wunderbar sind auch die Zitate aus Händels Messias oder später aus einem der Hits des berühmten Folkduos Simon & Garfunkel.

Entgegen den eingeführten Gewohnheiten von der großen Musikbühne des Stadttheaters Brno bekommt das Publikum kein Orchester zu hören. Beim Musical First Date kommt Half-Playback zum Einsatz, die Schauspieler singen zu im Voraus aufgezeichneter Musik. Der Schönheit dieser Inszenierung tut dies jedoch nicht den geringsten Abbruch. Auch ohne Live-Orchester genießt das Publikum dieses zauberhafte musikalische Karussell, wo sich die erwähnten Genres mit Leichtigkeit abwechseln. Der Vorzug der musikalischen Architektur dieses Titels liegt darin, dass das Ganze trotz der heterogenen musikalischen Ausstattung nicht zersplittert oder uneinheitlich wirkt. Moša schmückt seine Inszenierung weder von der szenischen Wirkung noch von der Regie her mit überflüssigen Rüschen. Er ist bemüht, die humorvollen, komischen und stellenweise auch ironischen Lagen des Titels auszubalancieren durch geradezu melancholische, romantische Passagen, wie sie die Liebesbemühungen dieser sich nach einem Partner sehnenden dreißigjährigen Singles durchaus anbieten.

Und diese Kontraste beherrschen ausgezeichnet auch die beiden Protagonisten. Doch wenngleich die Inszenierung vor allem auf der Leistung der beiden Hauptakteure Eliška Skálová  und Daniel Rymeš steht, die schauspielerisch und gesanglich absolut souverän agieren, so sekundieren den beiden sehr gekonnt auch Aleš Slanina, Svetlana Janotová, Dušan Vitázek, Andrea Zelová und Kristian Pekar. Alle haben in ihren Nebenrollen perfekte Miniaturen geschaffen. Das Publikum nimmt überrascht zur Kenntnis, dass sich im Theater auch Internetbrowser oder soziale Netzwerke wie Youtube, Facebook, Instagram oder Twitter spielen lassen. Das Bühnenbild von Jaroslav Milfajt besteht aus dem Interieur eines einfachen Cafés mit einem gewaltigen Panoramablick über das nächtliche New York. Die Einfachheit der Ausstattung wie auch der gelungenen Kostüme von Andrea Kučerová ergibt sich einerseits aus den häufigen schnittartigen Wandlungen der Schauspieler in den Nebenrollen, andererseits aus dem Plan des Theaters, First Date auch als Gastspieltitel in anderen mährischen und böhmischen Städten zur Aufführung zu bringen. First Date auf der Schauspielbühne des Stadttheaters Brno ist ein Treffer ins Schwarze – ein Paradebeispiel für geistreich konzipiertes und gespieltes Theater, das wirklich die verschiedensten Generationen anspricht. Es ist ein ausgezeichnetes Musicalstück voll mitreißendem Spaß und kurzweiliger Zerstreuung, aber auch mit einem sarkastischen Blick auf das Leben der Dreißigjährigen von heute.

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