Amadeus

Amadeus

  • Genre
  • Bühne Schauspielbühne
  • Premiere15. Mai 1998
  • Vorstellungsdauer2:50 hod.
  • Anzahl der Wiederaufführungen73
  • Derniére27. März 2006

Drama

Die Konkurrenzbeziehung zweier hervorragender Komponisten auf dem Wiener Hof – des ehrgeizigen Antonio Salieri und des leicht aufbrausenden Genies Amadeus Mozart, genauso wie dessen Liebesbeziehungen, schöpferische Arbeit und Talentgröße werden vom englischen Dramatiker Peter Shaffer in seinem Schauspiel Amadeus geschildert, das die Vorlage des oscargekrönten Films von Miloš Forman (1984) geworden ist. Nach sechzehn Jahren seit der Inszenierung des heute bereits verstorbenen Regisseurs Pavel Hradil (wo Zdeněk Černín die Rolle des Amadeus gespielt hat) kam eine neue Inszenierung auf die Brünner Bühne, diesmal gerade in Regie und Bearbeitung von Regisseur Zdeněk Černín. Dieser besetzte die Titelrolle des Amadeus mit dem Star der Musicalszene Roman Vojtek, die Rolle des Salieri mit Martin Havelka (ursprünglich alternierend mit Jiří Dvořák.)

Die Inszenierung ist reichlich mit live gesungenen Darbietungen von Opernarien und Kompositionen durchwoben und wird nicht nur Liebhaber der klassischen Musik ins Theater locken...

Bearbeitung

Autor

  • Peter Shaffer

Übersetzung

  • Martin Hilský

Dramaturg

Szenerie

  • Jan Dušek j.h.

Musik

  • W. A. Mozart
  • A. Salieri

Choreographie

  • Jiří Kyselák j.h.

Musikszusammenarbeit

  • Miloš Štědroň

Antonio Salieri

W. A. Mozart

Konstance Weberová

Josef II.

Hrabě von Strack

Hrabě Rosenberg-Orsini

Baron van Swieten

Komorník

Katarina Cavalieri

Královna noci

Martin Havelka wie authentischer Salieri

Josef Meszaros 12. März 2004 zdroj Scena.cz

Zusammenstoss von zwei Lebewesen

Auf der Bühne des Stadttheaters Brno begegnet sich die Genialität mit der Durchschnittlichkeit in der Inszenierung von Peter Schaffer Amadeus schon seit Mai 1998, wann die Inszenierung gemäß der ausgezeichneten Übersetzung von Martin Hilský durch Stammregisseur Zdeněk Černín inszeniert wurde. In die Rollen des gegensätzlichen Hauptpaars von Salieri und Mozart besetzte er Martin Havelka und Roman Vojtek. Der Autor der Szenerie Jan Dušek bat eine einfache Szene an, insbesondere was die Wohnungen von beiden Protagonisten betrifft. Diese steht zu der Grazie der Welt des Theaters und der Paläste im Kontrast. An der Choreographie von Tanz- und Bewegungsnummern nahm Jiří Kyselák teil.

Am Anfang der Inszenierung nutzte der Regisseur Zdeněk Černín den ganzen Zuschauerraum aus. Aus beiden Seiten laufen die Wiener hinein und rufen verschiedene Neuigkeiten zu, ähnlich wie die Zeitungsverkäufer. In der Mitte der Bühne steht verhüllt Antonio Salieri. Nach seinem Monolog, aus dem die durch Neid zerrissene Seele sprudelt, wird früh das energische Lebewesen – Mozart - vorgestellt. Schrittweise wird die Geschichte abgewickelt, wann dem Zuschauer der Herrscher Josef II und sein Hof mit der offiziellen Suite – Kammerherr, Direktor der Keiseroper, Präfekt der Bibliothek und Hofkapellmeister - vorgestellt werden. Dem Regisseur lohnte sich der große Mut, das Werk mit einem wahren Orchester und lebendigen Vokalstücken zu inszenieren. Nicht nur bei den „wehmütigsten“ und charakteristischsten Arien – unter anderem aus den Werken „Die Entführung aus dem Serail“, „Figaros Hochzeit“ und „Die Zauberflöte“. In diesen Partien boten ausgezeichnete Leistungen Yvetta Tannenbergerová, Igor Ondříček und Markéta Sedláčková. Wie eine königliche Arie war die Arie der Königin der Nacht in der Darbietung von Libuše Bartošková.

In der Geschichte hob Černín vor allem Salieri hervor. Seinen Zusammenstoss mit Mozart stellte er in den Hintergrund. Nur in den Zeitsprüngen hob er einige der interessantesten Geschichten hervor, z.B. der Tod von Mozarts Vater, Komponieren von „Der Entführung aus dem Serail“, usw. Salieri bekommt in seiner Kleinheit eine teuflische Gestalt. An Martin Havelka gelang es, dieser Gestalt die maximale Authentizität einzuhauchen. Von der beinahe zivilen Verachtung bis zur systematischen „netten“ Zurücksetzung dieses Lebewesens. Roman Vojtek wie Mozart fand den richtigen Weg zum Lachen des Komponisten und zu seiner Verrücktheit. Bei der 75. Wiederaufführung zeigte sich leider schon Mangel an Sprühen. Aus Konstanz Webber zog manchmal die Kälte. An Pavla Ptáčková gelang es, ihre Vorzüge im Dialog mit Salieri anzubieten.

Das Thema der Beziehung von zwei Konkurrenten ist auch heute überaus aktuell, ohne Hinsicht auf die Profession, in der es zum Konflikt kommt. Salieri verurteilt zwar das „Lebewesen“ Mozart, aber wer von diesen zwei wirklich ein Lebewesen ist, das nach dem Opfer des anderen sehnt. Gemäß den Naturgesetzen – der Stärkere überlebt und wenn seine Kraft nicht in der Musik liegt, muss er sich auch anders helfen .......Lebewesen Salieri.

Das ewige Dasein der neidvollen Mittelmässigkeit in uns

Vít Závodský 28. September 1998 zdroj Týdeník rozhlas

…Brünner Amadeus steht zweifelsohne ein langes Repertoire-Dasein bevor, weil es die attraktive Exklusivität treffend mit der inneren Überzeugungskraft der schauspielerischen Leistung kombiniert, die Shaffers entmythologisierende Botschaft mit der Einzigartigkeit des menschlichen Schicksals zu erfüllen weiß...

Stadttheater Brno dominiert die Musical- und Schauspielszene

Simona Polcarová 7. September 1998 zdroj Brněnský den

…in der Rolle des Genies wurde die bislang beste darstellerische Leistung von Roman Vojtek geboten, als Salieri exzellierten die alternierenden Künstler Martin Havelka und Jiří Dvořák. Die Inszenierung hat auch dank der Mitwirkung des live spielenden Orchesters am Effekt gewonnen, weil sie auf eine faszinierende Weise den schauspielerischen und musikalischen Teil der Vorstellung zu kombinieren wusste.

…Radúz und Mahulena gehören zusammen mit Amadeus im Repertoire des Stadttheaters Brno zu den kostbarsten Juwelen, die wirklich selten zu sehen sind.

Salieri oder „Wie überwindet man Mittelmässigkeit“

Margita Havlíčková 9. Juni 1998 zdroj Divadelní noviny

…Die Inszenierung des Amadeus in der Einstudierung des Stadttheaters Brno ist diesmal wegen der besonders schwierigen Schauspielrollen doppelt anspruchsvoll. Der Regisseur Zdeněk Černín beschloss nämlich, die langjährige Erfahrung des Ensembles in der Musicalszene zu nutzen, und ließ, auf Playback verzichtend, seine Schauspieler mutig die Gesangsnummern aus Mozarts Opern und Messen live aufführen und von sie von einem live spielenden Orchester begleiten. Dadurch gelang es ihm, diesen Szenen den Siegel einer wirkungsvollen Authentizität aufzudrücken. Die von Markéta Sedláčková, Monika Maláčová und Igor Ondříček zusammen mit der gastierenden Yvette Tannenbergerová, der einzigen Opernsängerin dieses Ensembles, gebotenen Leistungen gehören zu den Höhepunkten dieser Glanzvorstellung. Kommt noch das Programmheft zur Inszenierung dazu, das Informationen auf dem gehobenen Niveau einer detaillierten Analyse im Bereich der Mozartbiografie liefert, gibt es wirklich nicht viel auszusetzen.

Der ewige Neid

Libuše Zbořilová 18. Mai 1998 zdroj Rovnost

Ein nie enden wollender Beifall begleitete die Premiere des Amadeus im Stadttheater Brno. Was das Programm angeht, so macht die Erfahrung mit Musik- und Musicalinszenierungen das Stadttheater reifer, weshalb das Team der Kulturschaffenden den Schlüssel für die neue Einstudierung in einem Nachdruck auf die musikalische Komponente suchte, der von Shaffer selbst im wesentlichen der zweite Rang, erst nach der Schauspielaufführung, zugewiesen wurde... die Einstudierung des dramaturgisch durchdachten Schauspiels (Jiří Záviš) kann auch jene Zuschauer anlocken, die bis jetzt von der klassischen Musik nicht die geringste Ahnung hatten.

Černíns Amadeus wurde zum Höhepunkt der Saison

Simona Polcarová 18. Mai 1998 zdroj Brněnský den

An diesem Wochenende wurde im Stadttheater Brno auf dessen Brettern die letzte Premiere dieser Saison aufgeführt. Die Aufführung glänzte nicht nur durch den Startitel, das Drama Amadeus von Peter Shaffer, sondern auch durch die wirkungsvolle Darbietung...

…Zdeněk Černín ist am Ende der Saison ein Husarenstück gelungen. Falls er sich entschlossen hat, die Inszenierung im Falle eines Erfolgs dem verstorbenen Regisseur Petr Hradil zu widmen, kann er das bedenkenlos tun.

Musiktheater hoch im Kurs

Jiří P. Kříž 1. Dezember -1 zdroj Divadlo

...Amadeus im Stadttheater Brno ist die überzeugende Antwort für diejenigen, die Zweifel am Erfolg des seit zwei Monaten hoffnungslos ausverkauften Theaters heraufbeschworen. Wenn´s weiter nichts sein sollte, dann zeugt allein die exzellente Leistung der vier Schauspieler im Trio der Protagonisten des Dramas von einer besonderen Qualität der Inszenierung. Roman Vojtek hat in der Titelrolle die Erwartungen an einen Musicalstar bei weitem übertroffen...

Beide Salieris als verschiedene Genies der Mittelmäßigkeit. Zwei verschiedene Auffassungen, zwei Spitzenparts unterschiedlicher schauspielerischer Naturells. Die Liste mit Qualitäten der Inszenierung könnte ins Endlose gehen...

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