Drama über Frauen, die zu Göttinnen wurden
Als im Jahr 2012 der Roman Die Göttinnen von Žítková der in Brünn geborenen Autorin Kateřina Tučková erschien, war dies die Literatursensation des Jahres. Die magische Handlung, teils Fiktion, teils auf tatsächlichen Ereignissen basierend, spielt sich in der Ortschaft Žítková in den Weißen Karpaten ab. Mitreißend schildert der Roman das Schicksal der Frauen eines göttlichen Geschlechts, welches von den Hexenprozesses im 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart reicht. Diese geheimnisvollen Frauen waren mit übernatürlichen Kräften begabt, sie konnten heilen, beschwören, wahrsagen oder die Liebe herbeizaubern, aber auch hexen, was ihnen stets viel Kummer bescherte, vor allem jedoch im 20. Jahrhundert in den Jahren des totalitären Regimes.
Hauptfigur des Romans wie auch der Bühnenbearbeitung ist Dora Idesová, letzter weiblicher Spross aus dem Geschlecht der Göttinnen von Žítková, deren Kunst sie jedoch nicht gelernt hat. Stadt dessen absolvierte sie ein Studium der Volkskunde und wollte über ihre Vorfahren eine wissenschaftliche Abhandlung verfassen. Auf der Suche nach diesen Vorfahren deckt sie unglaubliche Geschichten und Zusammenhänge auf und erkennt dadurch nicht nur die immergleichen Modelle menschlicher Charaktere und Verhaltensweisen, sondern auch sich selbst. Indem Sie die schicksalhaften Verflechtungen der Frauen von Žítková freilegt, muss sie feststellen, dass auch sie ein Teil dieser geheimnisvollen Tradition ist, obgleich sie selbst keine Göttin wurde.