SANTINIS ZUNGE

SANTINIS ZUNGE

  • Genre Schauspiel
  • Bühne Schauspielbühne
  • Premiere26. Oktober 2019
  • Vorstellungsdauer2:50 hod.
  • Anzahl der Wiederaufführungen33
  • Derniére22. November 2022

Ein mysteriöser Thriller

Miloš Urban ist zweifellos eine der markantesten Figuren in der tschechischen Literatur seit 1989. Von den Lesern geliebt, von Kritikern gelobt, seine Bücher werden in andere Sprachen übersetzt und dienen als Vorlage für Fernsehinszenierungen und Filme… Und doch konnte gerade das Stadttheater Brno als erste tschechische Bühne die Rechte für die Dramatisierung eines von Urbans Prosawerken erwerben.

Es handelt sich um den Roman Santinis Zunge, eine mysteriöse Geschichte, die in sehr gekonnter Weise Thriller und Mystik miteinander verbindet. Der Werbetexter Martin Urmann bekommt in seiner Firma eine unerwartete Aufgabe: einen universellen Satz zu erdenken, einen Werbeslogan, der unter allen Umständen funktioniert und mit dem sich einfach alles verkaufen lässt. Urmann gelangt – unter dem Einfluss einer Begegnung mit einem geheimnisvollen Mädchen, das in der U-Bahn ein Buch über Heilige, Sterne und Kirchen liest – zu der Überzeugung, dass sich dieser Satz als verschlüsselte Botschaft in den genialen Bauten des Barockarchitekten Johann Blasius Santini finden lässt. Er ahnt jedoch nicht, dass seine Suche von bizarren Morden, geheimnisvollen Botschaften aus der Vergangenheit und einer überaus eigenartigen und verwickelten Liebesgeschichte gesäumt sein wird…

Angesichts der geografischen Nähe zweier epochaler Bauten Santinis, in denen sich der Roman teilweise abspielt (Křtiny und Rajhrad), wird mit Santinis Zunge in unserem Theater auch der Brünner Genius loci zelebriert, so wie dies unlängst schon mit der Dramatisierung des Glasraums geschah. Regie führt bei der neuen Inszenierung, die gerade in unserem Theater ihre Weltpremiere erleben wird, Stanislav Slovák.

Autor

Regieassistent

sprachliche Zusammenarbeit

  • Eva Spoustová

Umělecký záznam a střih představení

  • Dalibor Černák

Odborný poradce

  • Stanislav Růžička

Poster

  • Tino Kratochvil, Petr Hloušek

Světelný design

  • Martin Seidl

Theatrical backdrop projections

  • Petr Hloušek

Martin Urmann

Roman Rops

Tereza Coufalová

Míša, Martinova manželka a jiné

Gábina, její sestra a jiné

Průvodkyně a jiné

Benjamin Mráz a jiní

Kněz Binder a jiní

Kastelán a jiní

SANTINIS ZUNGE ODER EINE POSTMODERNE EXPEDITION IN EINE FANTASTISCHE VERGANGENHEIT

Peter Stoličný 29. Oktober 2019 zdroj www.eurozpravy.cz

Das Stadttheater Brno hat (…) ein interessantes und einzigartiges Werk auf die Bühne gebracht, das auf Miloš Urbans Roman Santinis Zunge basiert (…) Auf der von Jaroslav Milfajt ausgezeichnet visualisierten Bühne, in ebenso durchdachten Kostümen, die von Andrea und Adéla Kučerová entworfen wurden, mit fantastischen szenischen Projektionen von Petr Hloušek und mit dem Lichtdesign von Martin Seidl haben wir auch dank der Musik von Lukáš Janota die spannende Geschichte des Werbetexters Martin und der ihn umgebenden Menschen in vollen Zügen genossen. Der erschöpfte Mitarbeiter einer Reklameagentur soll sich einen universellen Slogan ausdenken, sonst wird er gefeuert. (…) Er verfällt auf die Idee, das alte Textuniversum eines wunderlichen Baumeisters zu entdecken, der in Böhmen und Mähren mehrere außergewöhnliche Barockbauten hinterlassen hat – Johann Blasius Santini-Aichl. (…) Dušan Vitázek, der als Martin auf der Suche nach jener Wunderformel ist, hat herrlich Raum zum Ausdruck aller seiner Emotionen und macht davon auch vollen Gebrauch. Diese Rolle wird ebenso schön gespielt, wie sie geschrieben wurde. Aber das lässt sich von allen Figuren sagen. Der Geschichtsforscher und Santini-Kenner Roman Rops wird von Petr Halberstadt so glaubwürdig gespielt, dass man direkt Lust auf einen Fernet bekommt, wie er ihn bei seinen interessanten Ausführungen in großen Schlucken konsumiert. (…) Breiten Raum erhält der Chef der Werbeagentur Kňour, gespielt von Jakub Uličník als autoritärer Egozentriker ohne Kinderstube. (…) Diese Figur ist so widerlich, dass der Zuschauer sie in all ihrer Hässlichkeit dennoch auch mit einer gewissen humorvollen Distanz wahrnehmen muss. Jan Apolenář spielt den Antiquar und Geschichtskenner Max, auch er eine nett geschriebene Figur. Andrea Zetelová nutzt als Tereza, eine wichtige Person in der Werbeagentur wie auch in ihrer Beziehung zu Martin, ihre ganze Raffiniertheit. Ebenso Eliška Skálová als einfühlsame Gábina oder Barbora Goldmannová in der Rolle von Martins Ehefrau Míša – das sind Figuren, die für die Handlung unersetzlich sind, mit guten Dialogen und pointierten Schlüssen. (…)

 

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