Wenn Tausend Klarinetten

Wenn Tausend Klarinetten

  • Genre Singspiel
  • Bühne Schauspielbühne
  • Premiere30. April 2005
  • Vorstellungsdauer3:00 hod.
  • Anzahl der Wiederaufführungen48
  • Derniére27. Januar 2008

Musik-Leporello

Mit dem bemerkenswerten Schauspiel Wenn tausend Klarinetten wurde im Jahre 1958 das Prager Theater am Geländer „Divadlo Na zábradlí“ eröffnet. Der ursprüngliche Text, der wegen der freien Folge von Szenen und Liedern an ein Bilderbuch für Kinder in der Form eines Leporellos erinnerte, wurde später unter Zugabe weiterer Lieder zu einem Drehbuch für einen Film, bei dem die damals führenden Künstler mitwirkten. Die bezaubernde Poesie von Jiří Suchý und die zum Volksschatz gewordenen Melodien von Jiří Šlitr sind sehr populär: Tereza, Babeta co šla do světa (Babette entdeckt die Welt), Kapitán vlekoucí svou loď do poschodí (Ein Kapitän holt sein Schiff in eine Hausetage), zatoulaný míč (verlorengegangener Ball), konkurz v opeře (Casting in der Oper)...

Autor

  • Jiří Suchý
  • Jiří Šlitr

Regieassistent

Kostüme

Dramaturg

Bühne

  • Miloň Kališ

Musikeinstudierung

Chorleiter

  • Jana Hrušková

Choreographie

Choreographieassistent

Klaus, poručík

Tereza, redaktorka

Kameraman

Julius Julius

Zuzana, tajemnice a milenka šéfa

Generál Šlus

Benjamín, zpěvák

Patrik, svobodník

Hubert, vojín

Jonáš, parašutista

JUDr. Matrace, parašutista

Poddůstojník - skladník

Anita

Brigita

Doris

Evita

Děvče z penzionátu

Voják

Bodyguard

Entlastete Klarinetten in Brno

Kateřina Bartošová 20. Mai 2005 zdroj Lidové noviny

Die Adaptierung in Brno stärkt die Handlung sowie die Revuetendenzen. Sie ordnet die Lieder ein, die in den originellen Klarinetten nicht waren und die mit der Handlung nicht zusammenhängen.

Sie sind doch so berühmt und volkstümlich geworden, dass es für die Autoren der Inszenierung sinnvoll war, sie in das Spiel anzuknüpfen und klingen zu lassen. Selbstverständlich, ihre Einordnung ist durch eine unübersehbare Abbiegung aus dem Dialog eingeleitet, und damit kommt die Inszenierung mehr der Revue nahe. Ebenso mit der definitiven Entlastung, die zu Löschung des kriegsfeindlichen Thema führt. „Wenn nichts anders, werden sie alle jene wunderschöne Lieder von Suchý und Šlitr mitsingen …“ sagt man im Prolog.

Die Verbindung des Musicalensembles mit der Operette, die jetzt unter dem Stadttheater Brno wirkt, ging ziemlich gut aus. Was die Schauspielkunst betrifft, handelt es sich um nichts Außerordentliches, trotzdem in einer Besetzung wird sie Miloslav Čížek als herziger Liebhaber der guten Musik und trauriger Clown Oberst Helmut vergnügen und Tomáš Sagher als der verbissene Leutnant Klaus wird ihre Aufmerksamkeit ziehen. Milan Němec wird sich in der Rolle der leicht affektierten Star Benjamin, Zuzana Kyseľová als die eifrige Journalistin Tereza und Karel Janský als der taktisierende General Šlus vorstellen.

Pazifistische Botschaft spricht mehrere Generationen an

Tomáš Hejzlar 6. Mai 2005 zdroj Haló noviny

Jede Rückkehr zu einem auf diese Weise idealisierten Thema ist nicht nur ein Wetteinsatz auf die Zuschauersicherheit, sondern sicher auch ein mutvoller Versuch, ob das Werk in seiner originellen eigenartigen, für das Theater Semafor typischen Poetik erfassen oder ob ihm eine eigene Form eindrücken. Das Stadttheater Brno, das die Uraufführung wie ein Zuschauerbonus am Abend vor dem ersten Mai aufführte, entledigte sich solches Widerspruches mit Ehre: es wendet sich von der erwarteten traditionellen Form nicht ab, aber gleichzeitig kopiert es nicht das, was im Abstand vor vier Jahrzehnten eigentlich nicht mehr kopierbar ist. Die Brünner Inszenatoren brachten eine eigene Form: diese trägt eine deutliche Handschrift dieser Szene, aber nimmt das Vermächtnis des Tandems S+Š wie die notwendige Grundlage ohne unnützes Abweichen oder Modernisierungstransformation auf. Die Regisseurin Jana Kališová nimmt den Titel wie ein Ausgangsattribut auf, aus dem sie in der dramatischen Konzeption von Jiří Záviš für die eigene Vision – welche zwar mit der Humorebene der Texte von Suchý verwandt ist, aber welche sie nicht billig kopiert - schöpft. Sie vermied die Gefahr der beinahe notorischen Beschreibungen im Geiste der Filmversion. Manchmal kommt sie also eher zu der modernen karikaturistischen Bühnenkürzung in der leichten Revueebene (manchmal gewissermaßen parodierender Typ der modernen Posse im Stil der Spiele von Pavel Kohout) nahe. Doch auf dem Ende kommt die Vorstellung dem Ausgang a‘ la Werich beinahe - klug, obwohl gedanklich unüberlastet. Die Unterhaltung vermischt sich organisch mit der empfindlich mutvollen philosophischen Substanz. Von der Filmeversion ändert sich am beträchtlichsten das Finale – und es ist gut: es ist ein empfindlich wahrgenommenes kriegsfeindliches Memento für die Gegenwart. Für den Zuschauer stellt die Vorstellung eine Gelegenheit zu den leicht nostalgischen Erinnerungen dar. Zwei Zehner der Musiknummer, einschließlich fast volkstümlich gewordener Hits, wie Tereza, Babette, Kapitän oder verloren gegangener Ball und andere, klingen zwar unterschiedlich (manchmal zu viel) von den eingeführten Interpretationsvorbildern, aber im Rahmen das Ganzes knüpfen sie einander perfekt an sich. Die Brünner Vorstellung weicht zum Beispiel von den Prager Interpretationen leicht ab, aber das macht nichts, wir können uns der jetzigen Auffassung mit dem Gefühl ergeben, dass die neue Form lebendig ist und ihre Begründung hat. Nicht nur mit Rücksicht auf die Zuschauer, sondern auch was die Dramaturgie und Regie betrifft. In der gut komponierten Folge wirkt sie vollständig wie eine spielende Folge, die vielleicht jemanden an die einfallsreich realisierte Mošas Bühnentranskription der Abenteuer des braven Soldaten Schwejk von Hašek erinnern kann.

In der neu konzipierten Choreographie von Lucie Gančeva ändern sich die einzelnen Gestalten und Komparsen gemäß der Geschwindigkeit der Handlung: die Handlung entwickelt sich immer – ein bisschen wie im Kabarett. Aber es ist keine seichte Schau: es handelt sich um ein feines Bühnenspiel. Kališová unterwirft die traditionelle Form der modernen Übertragung der Musicalsubstanz in die Form der Rockoper nicht, sondern sie hält das Prinzip des Genres wie die Elementargrundlage in Ehre. Der mit den Soloauftritten verbundene Komparse bildet das Prinzip des Abendsausbaus am deutlichsten. Die Vorstellung wird wie ein Kollektiveinklang aufgenommen: die bedeutenden Persönlichkeiten sind hier nur ein deutlicher Bestandteil des Ganzes (in den Prager Musicals werden die Stars gewöhnlich kommerziell aufgehoben). Dennoch sollten wir die Darsteller der Samstagsuraufführung erwähnen. Die mit Scharm und Sexappeal strotzende Fernsehreporterin Tereza wurde von Ivana Vaňková einstudiert, der höchst gelungene Leutnant Klaus vom flexiblen Tomáš Sagher. Ihre ausgezeichnete Gelegenheit nutzte Jana Musilová hervorragend aus – ihre Sergeantin Stella spielt nach ein wenig verlegenem Anfang bald in mehreren Ebenen. Während in dem ersten Teil des Abends ist sie in Schauspielerei besser, die zweite Hälfte war sie ausgezeichnet auch was den Gesang betrifft, ihre farbige Vokale erinnern manchmal an die unvergessliche Ljuba Hermanová. In der zweiten Hälfte des Spektakels bewältigten ihre Parten das Fallschirmspringerpaar Alan Novotný und insbesondere Igor Ondříček; diese fanden mit ihrer Imitation von Suchý und Šlitr im Strohhut und Bowler und mit Wedeln in ihrem Cancanauftritt einen großen Widerhall. Wie das Ganze wirkt ausgezeichnet die Gruppe der in Bewegung und Ausdruck ausgeziselierten Soldaten; insbesondere Jan Apolenář (Apík), Petr Brychta (Hubert) und Stano Slovák (Nikolas) geben diesen Gestalten humorvolle Übertreibung par excellence. Und nicht nur sie! Zum Beispiel die Auftritte der Fans in blauen Uniformen von den kleinen Mädchen bis zu den Mädchen in Pubertätsjahren sind einfach zauberhaft.

Einladung ins Theater – Wenn tausend Klarinetten

Jaroslav Parma 1. Dezember -1 zdroj Zpravodaj Blansko

Um die Wende des Aprils und Maies stellte sich auf der dramatischen Szene das Musical „Wenn tausend Klarinetten“ vor. Es könnte geschrieben sein: klassisches Musical, aber im Hinblick darauf – auch wenn die Brünner Adaptation selbstverständlich aus drei ehemaligen Versionen von Jiří Suchý, Jiří Šlitr, resp. des zusammenarbeitenden Ivan Vyskočil und Ján Roháč, (1958 Theater Divadlo Na zábradlí, Filmversion 1964, Semafor 1980) ausgeht – dass Jiří Krnovský ein Musicalleporello schuf, das die Elemente auch aus anderen Spielen des Theaters Semafor, eventuell aus den anderen Arbeiten von Jiří Suchý absorbiert, müssen diese „Klarinetten“ wie ein originelles Werk gesehen werden, das wahrscheinlich das eigene Klassizismus erreichen wird.

Bei der Sonntagsuraufführung am 1. Mai war auch Jiří Suchý anwesend, welcher, obwohl er kein Freund der ähnlichen „Vervollständigungen“ ist, den Autoren huldigte und volle Zufriedenheit aussprach. Die Regie von „Wenn tausend Klarinetten“ vorbereitete Jana Kališová, die Musikeinstudierung Karel Cón und Igor Rusinko. Die Darsteller meisterten ihre Rollen, was die Schauspielerleistungen so auch Gesang betrifft, ausgezeichnet. Die Fernsehredakteurin wurde von Zuzana Kyseľová, der Gefreite Patrik von Petr Štěpán, der Sänger Benjamin von Petr Gazdík, der Fallschirmspringer von Robert Musialek und Jiří Ressler, der Kommandant Helmut von Ladislav Kolář, der Direktor der Television TBC Milan Horský, der General von Karel Janský, Stella von Jana Musilová, der Korporal Majzy von Jan Mazák (in derselben Rolle alterniert Jan Apolenář, aber wie Apík) dargestellt. Mit seiner Leistung blieb nicht einmal der Chor der Kinder mit unschuldigen Kehlen oder die Vokal-Tanzgruppe Fünf Pflaumen (Choreographie von Lucie Gančeva aus Bulgarien) zurück. Miloň Kališ rief die Szene der entfernten Besatzung hervor, Jan Růžička bereitete die Kostüme für eine genaue, die Zeit nicht bestimmende Zeit. Das frische Leporello „Wenn tausend Klarinetten“, das keine Kopie der Inszenierungen des Theaters Semafor, sondern eine eigenständige Vorstellung ist, was mehr als gut ist, wird wahrscheinlich für die lange Zeit das Interesse der Zuschauer anziehen. So denkt mindestens Jaroslav Parma.

Wenn tausend Klarinetten, wenn tausend Wiederaufführungen

Jana Svozilová 1. Dezember -1 zdroj Kult

Für viele war es sicher eine große Überraschung, dass die Aufführung dieses Musicals im Spielplan für die dramatische Szene erschien. Auf der kleineren Bühne geht doch die Vorstellung mit der maximallen Ausnützung des Raums vor, und dank diesem ist sie nicht unnütz statisch. Die Szene von Miloň Kališ ist bis zum letzten Millimeter ausgenutzt. Außerhalb der Verfolgung der Handlung direkt auf der Bühne kann der Zuschauer auch die alkalische Show im Detail auf der Projektionsleinwand sehen. Die Projektionen, deren Bestandteil die Nachaufnahmen von Dalibor Černák sind, erheben das Kunsterlebnis. Das Zentralpaar des Abends werden Patrik in der Darbietung von Petr Štěpán oder Ján Jackuliak und Tereza N., dargestellt von Ivana Vaňková und Zuzana Kyseľová. Mit dem pittoresken Humor belegt sie das Fallschirmspringerpaar (Alan Novotný, Igor Ondříček), die Anmut bringt in das Spiel die Ausweichtruppe, die sich in die Vokal-Tanzgruppe Pět švestek (Fünf Pflaumen) (Helena Plecháčková, Evelína Jirková, Eva Jedličková, Mária Lalková, Jana Glocová) ändert. Wie der Orkan wirkt auf der Bühne Stella von Jana Musilová. Die große aus dem Sitz der Militärgarnison des Bads Alkalis gesandte Fernsehshow versucht Tomáš Sagher mit allen seinen Kräften zu verhindern, welcher eine Menge von verschlüsselten Intrigen inszeniert – „der Kübel nimmt die Glühbirne auf, der Kübel nimmt die Glühbirne auf ...“.

Man kann sagen, dass der Besuch der Klarinetten in Brno sie mit der Energie lade. Schwer zu beurteilen, ob die heute schon klassischen Hits, die während des Abends klingen, die Theateradaptierung von Krnovský und Kališová oder die Synthese der beiden oben erwähnten Elementen auch so wirken. Auf jeden Fall ist es eine ausgezeichnete dramaturgische Zugkraft (Jiří Záviš). Und wenn tausende Wiederaufführungen wären, würde ich mich gar nicht wundern.

Es schein, dass hier tausend Klarinetten spielen...

Veronica Inyberry 1. Dezember -1 zdroj Musicalnet

Im Stadttheater Brno fand am 30. April die Uraufführung des Musicalsingspiels Wenn tausend Klarinetten statt. Nach den Motiven des gleichnamigen Films und der mehreren Theaterbearbeitungen entstand eine außerordentliche Unterhaltungsvorstellung. In der Regie von Jana Kališová läuft vor den Augen des Zuschauers eine Geschichte vor, die mit den bekannten sowie weniger bekannten Lieder des Autorenduos Suchý-Šlitr ausgefüllt ist. Eine grandiose Leistung zeigte doch Jana Musilová als Stella. Es gelang ihr, diese widerspruchsvolle Gestalt der Nymphomanin und Sängerin witzig und zugleich gefühlsvoll zu erfassen. Ihr „Apik, mein Märchen, Kontrolle der Militärunterwäsche“ und weitere erstaunliche Sprüche strömen von hervorragendem Witz über. Doch die Gestalt von Stella macht eine Umwandlung durch. In der Revue wandelt sie sich in eine ausgezeichnete Sängerin um, welche auch den berühmten Benny bezaubert. Ihre Leistung ist prachtvoll, was den Gesang sowie die Schauspielerkunst betrifft, und ihre Auftritte gehören zu den meistgelungenen Stellen der ganzen Vorstellung.

Wenn tausend Klarinetten ist ein weiteres Musical, mit dem in Brno beweisen, dass die Inszenierungen auf hohem Niveau auch ohne medial bekannte Stars gemacht werden können und dass es nicht zu Leid der Qualität ist. Diese außerordentliche Vorstellung ist voll von den Liedern von Suchý – Šlitr wie Babette, Tereza usw., welche sie zusammen mit den Mitwirkenden singen können. Es ist eine weitere Vorstellung in Brno, die der Rede wert ist.

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