Von Barock zu Nebřenský
30. Oktober 2006 zdroj Literarisch Zeitung
Diese Theatersaison eröffnete Vladimír Just mit zwei Reisen nach Brno, einer nach Plzeň und letztmals nach Český Krumlov. Inzwischen sah er auch einige Prager Uraufführungen. Die bedeutendsten Erlebnisse - im guten und bösen Wortsinn - beschreibt er im weiteren Teil seines Theatermerkbuchs.
Insgesamt drei von den neusten tschechischen und mährischen Uraufführungen, die ich am Anfang der Theatersaison gesehen habe, beziehen sich auf eine Weise an das Barock und seine Bühnenwunder. Heinrich von Kleist ist zwar kein Barockdramatiker, aber die Weise, wie er das im Barock so beliebte antike Dreieck des büglerischen Jupiter, gehörnten Ehemannes Amphitryon uns seiner Frau Alkmene bearbeitete - vor allem aber die Weise, auf die mit diesem Stoff die Regisseurin Hana Burešová (Amphitryon, Stadttheater Brno, Uraufführung am 9.September 2006) arbeitete - das alles erinnert in vielen Aspekten an das Barock. Und nicht nur mit dem jupiterschen "fliegenden" Schlusswunder, sondern auch mit der gespannten, stilisierten Atmosphäre von ständigen illusionistischen Verwandlungen der Identität der Gestallten (Havels Thema der ständigen Suche, des Verlusts und der Fehlfindung der Identität, Thema der Illusion, die in unserer Welt die einige respektierte Realität ist - das alles sind ganz heutige, aus dem alten Text gewonnene Bedeutungen). Die Suggestivität der Barockatmosphäre wird auch durch die dynamische Sprengmusik von Vladimír Franz unterstützt: sie ist ein so gleichwertiger Bestandteil, dass sie die Kleists Tragikomödie bis zueinem Melodrama verschiebt. Diesmal ist es aber nicht der souverän gespielte Titelheld (Petr Štěpán), weder sein zu viel statuenhafter Gegner (Igor Ondříček), der sich für ihn in den Liebesszenen mit anmutig verwirrter Alkmene (Ivana Vaňková) ausgibt - erstaunlicherweise ist es Amphytrions Diener Sosias, der zum wahren Held des Abends wird. Sein erstaunter Clownanblick von allen diesen Verirrungen der Identität, von denen schon vom Anfang an die Opfer ist, ruft ganz genau die aktuellen Bedeutungen des Werks hervor. Jan Mazák, nach seinem ausgezeichneten Papageno in der hiesigen Magischen Flöte, bewies wieder, dass er kein süßer Operettenepisodist, sondern einer der größten Schauspieler ist, die in dieser Weile unsere Bühne betreten. Hoffen wir, dass ihn nicht einmal große schauspielerische Aufgaben ausbleiben, die seinem außerordentlich plastischen Talent entsprechen würden (er kann tragikomische Gestalten von Shakespeare sowie Moliere spielen, aber auch die von Dürrenmatt, Beckett oder Bernhardt: ich glaube, dass er wie den "kleinen" Mefisto/Fistula von Havel auch den "großen" von Goethe merkwürdig spielen würde).
Amphitryon in Brno: die gelungene Klassik
Josef Mlejnek 26. September 2006 zdroj MF Dnes
Das Stadttheater eröffnete die neue Saison mit der Uraufführung der Kleists Bearbeitung der Molieres Komödie Amphitryon in der Regie von Hana Burešová. Der deutsche Dramatiker begann zuerst an der Übersetzung des Werks dieses französischen Klassikers zu arbeiten, aber endlich entstand daraus ein ganz anderes Spiel. Der mythologische Rahmen wurde erhalten, die Einlage von Kleist besteht in der durch Kant inspirierten Befragung nach menschlicher Identität und in der Verfolgung der sehr beweglichen Grenze zwischen dem Wirklichen und Imaginären.
Der Diener von Amphitryon, Sosias, von Punktstrahlern beleuchtet, geht über die dunkle Bühne, um die Ehefrau seines Herrn über seinen berühmten Sieg zu berichten. Seine Dunkelangst übertost er mit wortgewaltiger Rede - schon dieser Antritt lässt ahnen, dass Jan Mazák uns das ganze reiche Register seines komischen Talents zeigen wird. Die Szene ist von zwei Mauern gebildet - in einer von diesen ist der mit Weinrebe geschmückte Eingang ins Haus, auf der Bühne befinden sich mehrere Brunnen oder Wasserbehälter mit Vierkantform. Und erst vor dem Haus findet er den Grund für wirkliche Bestürzung, weil er einerseits von jemandem überholt wurde, anderseits, allem Anschein nach, jener Jemand er selbst sein sollte! Und noch dazu bekommt er von diesem Sich selbst, der ihn beinahe im Brunnen ertränkt, eine Tracht Prügel...
Männer und Götter
Für die Zuschauer ist Merkur (Viktor Skála) durch schneeweiße Kleidung unterschieden, dasselbe göttliche Idealisierungsweiß ist auch auf der Jupiters Kleidung zu sehen, der sich wegen seiner unwiderstehlichen Zuneigung zu Alkmene in die Gestalt ihres Ehemanns verwandelt. Petr Štěpán als der Enkel von Perseus Amphitryon kämpft nach seiner Rückkehr nach Haus mutig mit der göttlichen Übergewalt, milden ironischer Abstand schwächt noch die Überzeugungskraft der Argumentation weder Betrachtungen über die entstandene Situation. Igor Ondříček, Darsteller seines göttlichen Gegenübers und gleichzeitig Gegners, ist weniger kräftig, es ist aber zu sagen, dass er einen kleineren Raum für Manövrieren zur Verfügung hat: seiner beste Augenblick soll in dem Moment kommen, wenn er der Opfer seines Betrugs in einer gewissen zivilen Weise verratet, dass er Jupiter ist.
Die Diener sind in den klassischen Werken dieser Art normalerweise die Pasquille ihrer Herren, aber diesmal kann man sagen, dass der plebejische Diener mehr philosophischer ist als sein Herr, mit dem vor allem die verletzte männliche Ehre schütteln muss. An Jan Mazák gelang es noch dazu, die ernst geringschätzige Reflexion seiner Gestalt mit den Elementen der reinen Clownkunst zu erheben. Sehr organisch, lebendig und genau. Irena Konvalinová in der Rolle der Ehefrau von Sosias Chraris stellte ihre zu offensichtlich glückliche und dann zeternde Frau und Kommandantin Alkmene (Ivana Vaňková) in Schatten.
Kinder? Vielleicht zwei
Zum Schluss entschädigt zwar der Donnergott Amphitryon und seine Ehefrau für ihres verletzte Privatleben mit der Voraussage, dass aus seiner unehrbare Verbindung mit Alkmene ein schöner Schlingel, Herakles genannt, aufgehen wird, aber eine solche Abfindung ist für unser autonome menschliche Empfindung vielleicht zu starker Kaffee. Vielleicht deswegen lässt die Regisseurin im Schluss zwei Kinder über die Szene gehen - ein Mädchen und einen Jungen mit Schwimmkrug.
Ein Strich über göttliche Arithmetik? Oder nur "friedlicher" Einfall unserer Welt ohne Götter, die deswegen nicht ohne Gott sein muss?
Mit dem Jupiter die Frau teilen, das ist keine Schande
Jiří P. Kříž 12. September 2006 zdroj Právo
Im Stadttheater Brno werden wir erstaunt zuschauen, wie Alkmene zu einer Leibesfrucht kam
Es ist nicht möglich, sich nicht die Frage zu stellen, warum die Regisseurin Hana Burešová bei der Sage aller Sagen - Amphitryon - nicht zu einer bewährten Bearbeitung des Mythus (Plautus, Moliere) griff. Warum sie sich unter vielleicht sechzig Autorversionen von Amphitryon von den bewährten komödieelen Versionen gerade zum romantischen Werk des Deutschen Heinrich von Kleist abneigte.
Zur Rechtfertigung des Autors muss ich sofort sagen, dass aus den Komödien in die Kleists Version der Plebejer Sosias (seit langem nicht gesehene Schauspielmöglichkeit für Jan Mazák) und die nach seiner Zufriedenstellung sehende Charis (Irena Konvalinová) kamen. Sosias ist gleichzeitig auch der antike Chor. Er erklärt, begleitet. Vor allem wird er aber geschlagen. Von seinem Herr Amphitryon sowie von seinem eigenen göttlichen Doppelgänger, Sosias-Merkur.
Sonst ist Amphitryon von Kleist ein beinahe mysteriöses Drama über treue Ungetreue Alkmene (Ivana Vaňková). Auch Jupiter selbst (Igor Ondříček) bekam Lust, in ihrem Schoß zu ruhen, und sie nein und nein, bis der arme Zeus (in Griechenland, in Rom Jupiter) die Gestalt ihres Ehemannes Amphitryon (Petr Štěpán) an sich nehmen musste.
Mit der Hilfe von Hermes oder Merkur-Sosias (Viktor Skála) ging es dann wie geschmiert. Aber der Thebaner Amphitryon kommt gerade aus einem Krieg zurück, so dass es plötzlich zwei Ehemänner gibt. Daraus entstanden viele Zweifel, Streite sondern auch Verzeihung; wie es der Gott kann. Die Pointe ist wirklich eine Königspointe. Alkmene wurde von beiden schwanger und gebar Zwillinge: den stärksten Mensch der griechischen Mythologie Herakles (Herkules), Sohn von Jupiter, und Ifiklos (Sohn von Amphitryon). In der Beerbietung von Kleist fehlt der letzt genannte.
Mit anderen Worten, Gelegenheit für eine gut gemachte Posse, mit Augen der Autoren von Telenovellen gesehen. Doch, das Leitmotiv der Kleists Version ist die eheliche Selbstaufopferung, falls über die Grenze der Antik gebracht, eigentlich die unbefleckte Empfängnis von Jesus. Mit allem romantischen Pathos und mysteriöser Begeisterung bei der Unterordnung des Individuums an die Idee. Und das ist auch die Antwort an die Frage, warum die suchende, in Form, Stil und Bild präzise Burešová nach der Relativisierung des Barockmysteriums Die Andacht zum Kreuze von Calderón diesmal zu einer romantischen Styltransformation eines anderen Stoffs zutrat.
An Štěpán (vor allem an diesen), Vaňková, Ondříček, Skála gelang es, bis in die Einzelheiten das Pathos der Vorlage sowie der Regie zu erfüllen. Es wurde noch durch die symphonische, klassizistisch-romantische Partitur mit lyrischen sowie göttlich majestätischen Musikmotiven des manchmal absichtlich plumpvertraulich melodischen Musikers Vladimír Franz erhoben. Könnte es Musik des Jahres 2006 sein?!
Burešová beschäftigt sich mit der physischen Ähnlichkeit von beiden Amphitryon und Sosias nicht. Die Tüftler, die nichts verstehen werden, können also etwas vorwerfen. Der bezauberten Frau und auch der unter dem Himmel berufenen Gesellschaft kann die Ähnlichkeit von Sehnsüchten, Glück sowie Selbsttäuschung übergehen. Auch wenn ich persönlich denke nicht, dass mit Jupiter die Frau teilen, keine Schande ist. Nun, ich bin kein Romantiker, sondern eher Erzskeptiker.
Amphitryon wie das Drama der Liebe und Machtlosigkeit
Iveta Macková 1. Dezember -1 zdroj Kult
In der Titelrolle exzellierte mit seiner Schauspielkunst, Bewegung sowie mit seinem Ausdruck Petr Štěpán. Obwohl es ihm, im Vergleich mit Ivana Vaňková (Alkmene), weniger Schauspielraum zur Verfügung stand, gelang es ihm, jede Minute auf der Bühne für sein schauspielerisches Meisterkonzert auszunutzen. Darüber hinaus verfügt Štěpán, im Unterschied zu seinen meisten Altergenossen, über sehr verständliche, dem Ohr angenehme und farbige Diktion von Versen sowie Prosa. Um es kurz zu sagen, er ist der ideale Darsteller der dramatischen Gestalten. Vaňková in der Rolle der liebenden Alkmene bezauberte mit ihrem Aussehen sowie kunstfertigem schauspielerischem Ausdruck, einschließlich der Rezitation von Versen. Mit einer weiteren dominierenden Gestalt - Sosias, bzw. mit ihrer Darstellung voll von Gags - kitzelte die Zwerchfelle der Zuschauer Jan Mazák. In den anderen Gestalten stellten sich Igor Ondříček (Jupiter) oder Viktor Skála (Merkur) vor. Der Autor der angenehmen szenischen Musik ist Vladimír Franz. Die einfache Szene voll von funktionellen Andeutungen und zugleich sehr effektvolle Szene wurde von David Marek entworfen, die historischen Kostüme sind das Werk von Hana Fišerová. An die Regieauffassung von Burešová fehlt Fall und Spannung nicht.
Amphitryon
Nora Janečková 1. Dezember -1 zdroj Point
Die antike Sage über den mykenischen König Amphitryon wurde zu einem weiteren Thema für die Vorstellung des Stadttheaters Brno. Die Geschichte, in der Zeus das Aussehen des Königs Amphitryon an sich nimmt und seine Gemahlin Alkmene verführt, nahm auch die Aufmerksamkeit des Dichters Heinrich von Kleist ein. Gerade seine Bearbeitung hielten die Autoren der Vorstellung für die gelungenste. Die Heimszene der Regisseurin Hana Burešová ist in Prag, im Theater Divadlo v Dlouhé, und diese ist schon ihre dritte Vorstellung im Stadttheater Brno. Die Zusammenarbeit mit ihr lobt vor allem der Hauptprotagonist Igor Ondříček, der nicht nur Zeus darstellte, sondern auch an der Assistenz der Regie teilnahm. "Hana Burešová ist sehr gefühlvoll, sie erkennt, was ein anbieten kann und gleichzeitig ist sie konsequent und geht von ihrer Idee nicht ab. Ich arbeite mit ihr wirklich sehr gern", teilt Igor Ondříček mit Lächeln mit. Darüber, dass er an der Vorstellung gern teilnimmt, zeugt auch die Tatsache, dass Ivana Vaňková die weibliche Hauptgestalt darstellte. "Mit Ivana sind wir Freunde auch im Privatleben und wir haben dieselben Ansichten an das Theater. Deshalb freut mich, dass wir uns wieder trafen."
Die Autoren der Vorstellung nutzten die Übersetzung von Josef Balvín. In dieser Version führt es sie wie das erste tschechische Theater auf.
Amphitryon von Kleist ist bei weitem keine zaumlose Komödie
Vladimír Čech 1. Dezember -1 zdroj Kam
Auch an die gastierende Regisseurin Hana Burešová gehen die Szenen der Verzweiflung von Amphitryon und Alkmene mehr dominant aus, als die komödiele Lage des Spiels. Als ob Burešová "zweimal in denselben Fluss treten" möchte, als ob sie an den Erfolg Der Andacht zum Kreuze von Calderón ostentativ anknüpfen und viel von jenen, womit sie in diesem Barockspiel exzellierte, wieder auch bei Kleist verzinsen möchte. Auch wenn sich die Regisseurin vielleicht gegen diese Meinung wehren wird, mindestens die expressiven Schauspielleistungen bestätigen sie außer Zweifel. Burešová wehrt sich gegen Pathos und große Gesten nicht, ja nicht einmal gegen lange Monologe, weil sie weißt, dass die heimischen Schauspieler sie zu spielen und dem Wörterfall das Leben einzuhauchen wissen. Kleist á la Burešová raschelt sicher nicht mit Papier, auch wenn die beinahe zwei Stunden dauernde Inszenierung, in einem Zug und ohne Pause serviert, für jemanden nicht zu den verdaulichen Bissen gehören muss. Es ist doch zu bemerken, dass die Dauer der Vorstellung, die nicht zu den längsten gehört, durch die Tatsache aufquellt, dass man immer nur über eine und dieselbe Sache spricht.
Amphitryon von Petr Štěpán ist ein Unglücklicher mit cholerischen Zügen. Seinen verzweifelten Zerrissenen stellt er so überzeugend dar, dass er Mitleid erweckt. Igor Ondříček als Jupiter, Hauptgegenspieler von Amphitryon, muss keineswegs die Stimme heben - er ist der Gott, dem alles erlaubt ist. Und warum sollte er sich irgendwie aufregen. Auch an Ivana Vaňková als Alkmene glauben wir ihre Verirrung. Dass Jan Mazák ein absolut verlässlicher Komödiant ist, das ist schon aus einer Reihe von Inszenierungen bekannt. Und als Sosias, Diener von Amphitryon, überzeugt er außer Zweifel wieder darüber. Ausgezeichnet sekundiert ihm Irena Konvalinová, und obwohl sie Charis, Gemahlin von Sosias, darstellt, hält sie sich immer eine gewisse weibliche Noblesse. Den Kreis der Protagonisten wird mit Viktor Skála als Merkur geschlossen, der schon auf dem bloßen Blick imstande ist, den armen Sosias üblich zu quälen.
An der Szene von David Marek dominieren zwei Wände: die Ziegelwand mit dem Eingang ins Amphitryons Palast und die zweite Wand, die leer ist. So kann sie zu Videoproduktionen verwendet werden. Die Kostüme von Hana Fischerová ziehen sicher die Aufmerksamkeit von Zuschauern an. Diese können sich doch die Frage stellen, warum die gegenseitigen Doppelgänger die ganz kontrastreiche Kleidung anziehen. Der Laie würde sich fragen "Ist Alkmene so blind?", insbesondere wenn Igor Ondříček um einige Zentimeter über Petr Štěpán ragt! Ich füge hinzu, dass Burešová gerade mit dieser akzentuierten Unterschiedlichkeit wahrscheinlich betonen wollte, dass die Verirrung nicht nur aus einer visuellen Wahrnehmung quellen muss, sondern eher aus Innen, aus Verirrung des Herzens, der Seele.
Während der Vorstellung kann sich der Zuschauer auch die Frage stellen, inwieweit die hundert mal wiederholte Lüge zu Wahrheit werden kann, ebenso kann ihm die Betrachtung in den Sinn kommen, dass an die Mächtigen, bzw. Götter alles erlaubt ist und dass die üblichen Sterblichen, einschließlich König, nur Spielbälle ihrer Launen sind. Zu solchen Schlussfolgerungen führt indirekt auch die ausgezeichnete Musik von Vladimír Franz, die zu den Ohren der Zuschauer "in einem beruhigenden Nebel der romantischen Streichquarttete" dringt. Das neue Amphitryon aus Brno wird eher die Aufmerksamkeit eines überlegenden Zuschauers anziehen als dessen, der nur wegen einer zaumlosen und lebensfrischen Unterhaltung kam.